Sample ist eine ortsbezogene Arbeit, deren Hauptteil mehrere Wochen im öffentlichen Raum der Trabantenstadt Marzahn im Nordosten Berlins als Aktion stattfand und in der Galerie M als temporäre Installation gezeigt wurde. Der Ortsbezug ergab sich zum einen durch die Beschäftigung mit einem Gebäude sozialistischer Architektur, das als Unikat zwischen zwei Serienhochhäuser gebaut wurde, und zum anderen durch den lokalen Aktionsradius. Das Gebäude wurde als kommunale Galerie geplant und gebaut und verlor im Frühjahr 2012 durch Schließung seine öffentliche Wahrnehmung, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit. Durch bauliche Unwägbarkeiten steht seitdem ihr Abriss aus. Sample entstand durch den Nachbau eines Fragments aus dem Dachbereich, das zwar Bruchstück ist aber eigenständigen Charakter aufweist. Der so neugewonnene Raum wurde aus leichten Holzlatten als Stecksystem gebaut, so dass er zusammen mit dem dafür gefertigten Wagen einen mobilen Raum ergibt. Das Erkunden der Landschaft, das Umherschweifen in der Landschaft und das sich Niederlassen in der Landschaft waren die zentralen und sich wiederholenden Elemente. Landschaft verstehen wir als das Zusammenspiel räumlicher, architektonischer und sozialer Gegebenheiten. Die Standortsuche für den Raum und das Auf- und Abbauen sorgte für Irritation und provozierte offene Kommunikationen bezüglich des Ortes und des tatsächlichen Gebäudes. Die Bilder, die Sample erzeugt, bewegen sich zwischen den verblassten Hymnen eines „Bau auf, Bau auf“ der sozialistischen Ära, den Erzählungen von fahrenden Händlern und nomadischen Völkern und den Raumstrategien zeitgenössischer Bürger- und Protestbewegungen.

Material: Holzlatten, Hohlstahl, Räder, Sperrholz, PVC-Boden, Inkjet Print, Maße: Wagen: 215 x 240 x 94 cm, Bodenbild: 320 x 230 cm, Fotokasten: 140 x 70 x 40 cm