Die experimentellen Schulhofgespräche fanden 2014/15 als Pausenprogramm an der Lina Morgenstern Schule in Kreuzberg statt. Dabei haben wir uns wöchentlich mit unterschiedlichen, zum Teil performativen Experimenten auf dem Schulgelände bewegt. Schüler- und Lehrer*innen wurden gleichermaßen in unsere Kommunikationsformen verwickelt. Wir zeigen hier einen Ausschnitt unserer Tätigkeit. Die Teilnehmer*innen konnten frei wählen ob sie in ihrer Pause den Austausch mit uns suchen und ein Gespräch mitgestalten. Möglichst unzensierte Freiwilligkeit im „Zwangsraum“ Schule wird für uns zunehmend spannender  Forschungsaspekt.

In unserer künstlerischen Arbeit an Schulen verstehen wir uns in erster Linie als Ansprechpartner*innen, die durch ihre Sonderrollen eine Schulgemeinschaft fragend begleiten können. Dem Experimentieren mit bestehenden Normen widmen wir besondere Aufmerksamkeit. NEWSWALL(AH) Über viele Wochen entsteht ein üppiger Diskurs auf einer Schulhofwand. „Dies, Das, weißt schon“:Religion, Sexulität, Gender, Arbeit & Beruf, Herkuft & Chancen werden hier in Bild & Sprache aktiv verhandelt.

ZAUNGESPRÄCHE, aus den Gesprächen auf dem Pausenhof entstehen Wort und Bildgeflechte die direkt mit den Schüler*innen in den Ballfangzaun eingewebt werden können. Wichtig ist uns die Schulgemeinschaft möglichst breit abzubilden. Lehrer*innenthemen wie „HAUSHALTSSPERRE“ sind ebenso vertreten wie Schüler*innenzitate: „ICH SCHWÖR AUF ALLES DU FISCH“. Beim Künstler*innenzitat „PICK DICH DU SPATZ“ haben Schüler*innen sofort von ihrem Mitgestaltungsrecht gebrauch gemacht. Das erste „P“ wurde umgehend zum „F“ umfunktioniert und sorgte für Gesprächsstoff.