Mobile Videoistallatiosperformance – Genau genommen handelt es sich bei unseren filmischen Arbeiten nicht um ausschließlich filmische Projekte, sondern vielmehr um ein Zusammenspiel verschiedener künstlerischer Mittel, in dem der Film neben der Installation, sowie der Performance, eine gleichwertige Rolle übernimmt und nicht unabhängig davon funktioniert. Im ›Bauch‹ des Vulkan wird ein Zusammenschnitt mehrerer Filmsequenzen sichtbar, die an unterschiedlichen Orten der Welt aufgezeichnet wurden und nun als ›mobiles Kino‹ an verschiedenen Plätzen im öffentlichen Raum gezeigt werden sollen. Die ortsspezifischen Filmsequenzen zeigen den Geburtsort von Jesus in Bethlehem, das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau, die Geburt eines Lamas in Born a. Darß sowie El Tatio, ein Vulkan in der Atakamawüste in Chile und Tschernobyl. Aus der Gegenüberstellung dieser Orte ergibt sich die Frage nach der Glaubwürdigkeit jener behaupteten oder tatsächlichen physischen Aufladungen, sowie nach dem Ursprung dieser Kräfte. Bei Vulkanen oder im radioaktiv verstrahlten Tschernobyl scheinen die sich auf Materie auswirkenden Kräfte außer Frage zu stehen. An den Geburtsorten, die heute als positiv bzw. negativ besetze Pilgerorte fungieren, scheint der Ursprung der Aufladung jedoch nicht in der Materie selbst zu liegen, sondern vielmehr der nachträglichen Popularität einer historischen Figur zu entspringen. Diese Orte werden zu Zeugen für ein Ereignis, dass als solches in Anbetracht der Zeit längst unsichtbar ist. Gegenwärtig ist uns lediglich das menschliche Verhalten ein Anhaltspunkt für die Bedeutsamkeit dieser Plätze. Die eigene Körperkraft dient uns als Antrieb, lässt uns von Platz zu Platz wandern um die Zufälligkeit und Konstruiertheit der aufgezeichneten Orte zur Diskussion zu stellen und dabei gleichzeitig zum kommunikativen Austausch mit den Zuschauer*innen zur Verfügung zu stehen.

In Zusammenarbeit mit Anna Kaufmann